De Belemniet

Home

Onderwerpen

Producten

Excursiepunten

Contact

Links

Over ons

Sitemap

Vulkangestein

Trass (Traß)

Trass ist der Name den man im Rheinland in Deutschland einem weichen Vulkangestein (Abbildung 3) gibt. Trass entsteht durch die Ablagerung von vulkanischem Material aus Glutlawinen und aus den dabei aufsteigenden Glutwolken bei Vulkanausbrüchen. Trass kommt hauptsächlich aus der Laacher-See Vulkan in der Eifel (bei Maria Laach ), der vor ungefähr 13.000 Jahren aktiv war. Während der Eruptionen bahnten sich heiße Glutlawinen und mehrere hundert Grad heiße Glutwolken ihren Weg durch die Täler und andere tiefere Bereiche in der Gegend. Diese wurden dabei mit einem feinkörnigen Sediment gefüllt: dem Trass. 

Trass (Traß)
Abbildung 1. Trassvorkommen in der Eifel bei Bad Tönisstein (links) und in der Wolfsschlucht bei Wassenach (rechts).

Glutlawinen sind sehr zerstörerische und tödliche Phänomene, die auch heutzutage bei Vulkanausbrüchen auftreten. Sie schießen in eine unwirkliche wirkende Stille mit hoher Geschwindigkeit an Vulkanhängen und durch Täler hinab. Dabei fordern sie immer wieder Opfer. So kamen beim Ausbruch des Mont Pelée auf Martinique durch Glutlawinen im Jahr 1902 etwa 29.000 Menschen ums Leben. Auch die berühmten französischen Vulkanologen Katia und Maurice Kraft kamen durch eine Glutwolke des japanischen Vulkan Unzen am 3. Juni 1991 ums Leben. Die Ausbrüche des Laacher-See Vulkans waren sehr heftig. Die Eruptionswolken oder Eruptionssäulen sollten eine Höhe von 30 bis 40 Kilometern erreicht haben. Diese Ausbrüche waren deutlich stärker als die der aktuellen Vulkane wie der Mount Saint Helens im US-Bundesstaat Washington im Jahr 1980 oder der Mount Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991. 

Trass (Traß)
Abbildung 2. Spuren des Trassabbaus in der Eifel bei Burgbrohl und im Brohltal im Allgemeinen.

In der Eifel kann man Dutzende Meter mächtige Trassablagerungen des Laacher-See Vulkans (Abbildung 1) zum Beispiel im Brohltal, im Gleeser Tal, im Nettetal und im Tönissteiner Tal und ihren Seitentälern antreffen. 

Aus Trass wird hydraulischer Zement hergestellt. Dieser Zement kann unter Wasser aushärten. Bereits zur Römerzeit baute man Trass ab, unter anderem zur Herstellung von Zement. 

Trass (Traß)
Abbildung 3. Trass ist ein weiches Vulkangestein, das man leicht mit den Händen zerbröckeln kann. Die Nadel ist 3 cm lang.

Für denjenigen, die mehr über vulkanische Phänomene wie Trass und den Laacher -See-Vulkan erfahren möchten, sind vielleicht die folgenden Werke interessant. Diese Werke wurden auch beim Schreiben dieses Artikels über Trass benützt. 

  • Vulkanpark Brohltal / Laacher See; ein Geologischer Führer von Wilhelm Meyer ist eine Ausgabe der Verbandsgemeinde Brohltal, Niederzissen 2002.
  • Vulkangebiete der Erde von Hans Pilcher & Thomas Pilcher ist eine Ausgabe von Elsevier/Spektrum Akademischer Verlag, München 2007.
  • Vulkanismus von Hans-Ulrich Schmincke ist eine Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt 2010
  • Vulkanisme in de Eifel von Jan & Els Weertz ist im Vulkanismus-Spezial der Zeitschrift Grondboor & Hamer (Band 66, Nummer 4/5 – 2012, Seiten 340-349) der Nederlandse Geologische Vereniging erschienen.
Text : Jan Weertz
Fotos und Übersetzung aus dem Niederländischen: Jan und Els Weertz
© De Belemniet