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Überreste des Wollhaarmammuts

(alte Version - 2014 - wird später angepasst)

Es gibt mehrere Mammutarten. In unserem Gegend reden wir vom Wollhaarmammut (Mammuthus primigenius), dem zugleich bekanntesten. Die meisten Menschen glauben das Wollhaarmammut hat riesige Dimensionen. Das ist aber nicht ganz richtig denn die meisten dieser Art ausgestorbenen Elefanten hatten nur eine Schulterhöhe von 'nur' zwei bis drei Meter. Das ist ungefähr die Höhe des heutigen indischen Elefanten. Nur besonders kräftige Elefantenbullen konnten diese drei Meter überschreiten. Wie der Name Wollhaarmammut schon sagt, war das Tier bedeckt mit einem dicken wolligen Kleid von rötlichen bis gelbbraunen, langen Haaren. Die Ohren des Tieres waren ziemlich klein. Wegen ihrer kleinen Oberfläche konnte der Wärmeverlust beschränkt werden.

Mammutbackenzähne
Abbildung 1. Mammutbackenzähne sind aufgebaut aus einer Anzahl Lamellen. Wenn die Backenzähne an Witterungseinflüsse ausgesetzt werden, zerfallen sie in einzelne Lamellen (rechts unten). Backenzähne der Oberkiefer haben eine rundliche Kaufläche (rechts oben), Backenzähne der Unterkiefer eine hohle Kaufläche (links oben und links unten). Die ein Euromünze gibt eine Idee der Größe der Backenzähne.

Vom Wollhaarmammut wurden viele Knochen in der Nordsee zurückgefunden. Während der letzten halben millionen Jahre war der Wasserspiegel der Nordsee regelmäßig viel niedriger als heutzutage. Während der letzten Eiszeiten war manchmal sogar der Wasserspiegel bis 130 Meter niedriger als jetzt. Was wir nun als eine Wasserfläche kennen, war damals eine ausgedehnte Landschaft worin Flüsse Richtung Meer flossen. In dieser Landschaft lebten Pflanzen, Tiere und sogar Menschen. Knochen werden oft an die Oberfläche geholt. Ein wichtiges Teil davon gehört dem Wollhaarmammut. Sie stammen insbesondere aus dem letzten Teil der letzten Eiszeit (der Weichsel-Kaltzeit), vor etwa 70.000 Jahren, als die Elefanten in Herden durch das Gebiet zogen. Dieses Gebiet war damals eine kalte, trockene Steppe. Eine große Sammlung Mammutknochen befindet sich jetzt im Museum Naturalis in Leiden (Niederlande).

Mittelfußknochen Mammut
Abbildung 2. Genau wie der Mensch kennt das Mammut eine Anzahl Mittelfuß- und Mittelhandknochen (links). Pro Stuck sind diese ziemlich groß (rechts; vergleiche die ein Euromünze).

Fossile Knochen des Wollhaarmammuts werden schon seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts aus der sϋdlichen Nordsee aufgefischt. Fischer finden sie regelmäβig in ihren Netzen. Aber auch durch Sand- und Kiessauger kommen Knochen nach oben. Fischer bringen ziemlich viele Mammutknochen an die Oberfläche während der Fischerei bei der Braunen Bank, ein wichtiges Fischgebiet auf der Nordsee. Eine andere Gegend die viele Knochen hervorbringt, ist die ’Eurogeul‘, die Fahrrinne die groβe Seeschiffe benutzen als sie den Hafen von Rotterdam besuchen.

Wirbel eines Mammuts
Abbildung 3. Brustwirbel eines Mammuts. Der Wirbelkörper an der Unterseite des Wirbels fehlt zum gröβten Teil.

Indem die Nordsee ein wichtiger Fundort von groβen Mengen Mammutknochen ist, liefern die Permafrostgebete von nordost Siberien dagegen mehrere manchmal ziemlich vollständige Mammutkadaver. Seit der letzten Eiszeit ist dieses Gebiet bis auf mehrere hunderten Meter Tiefe eingefroren. Nur während des kurzen Sommers taut ein kleines Teil an der Oberfläche dieser andauernd gefroren Permafrostboden auf. Permafrostboden sind wie eine Eisschrank der Natur. Mammute und andere Tiere in diesen Boden sind oft in gutem Zustand aufbewahrt und zurϋck gefunden. Aus bestimmten Perioden der Eiszeit sind nur Skelette im Permafrost ϋbriggeblieben.

Wirbel eines Mammuts
Abbildung 4. Halswirbel (links) und verwachsene Wirbeln eines Mammuts (rechts)

Aber wenn Mammute im Permafrost bewahrt blieben dann ist es oft erstaunlich um zu hören bis im welchen Detail das geschieht. So hat man beim Ausgraben des berϋhmten Beresowkamammuts am Anfang des vorigen Jahrhunderts nur teilweise zerkaute Essensreste zwischen den Backenzähnen gefunden. Im Magen des Tieres hat man mehrere Kilos Gräser und andere Pflanzen gefunden. Dadurch wurde es möglich ein gutes Bild der Umgebung des Lebensraums dieses ungefähr 44.000 Jahre alten Mammuts zu bekommen. Die präparierten Űberreste dieses Mammuts sind heutzutage im Zoologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg zu sehen.

Mammut Dima und Rekonstruktion
Abbildung 5. Links: Das Mammutkalb Dima. Rechts: Rekonstruktion eines Mammuts im Utah Field House of Natural History in Vernal, VS.

Ein anderes bekanntes Mammut aus dem Permafrost ist ein Kalb, dem man den Namen Dima gegeben hat. Man hat das Tier nach einem Fluβ in der Nähe des Fundplatzes Dimas genannt. Auch dieses Kalb ist in das Zoologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg gelangt. Dima muβ etwa vier bis sechs Monaten alt gewesen sein als das Tier vor ungefähr 39.000 Jahre in ausgemergeltem Zustand starb. Im Rüssel, Magen und in den Lungen des jungen Tieres wurde Schlamm gefunden. Man geht denn auch davon aus, daβ Dima in einem Sumpf gesunken und dann erstickt ist.

Stoßzahn eines Mammuts
Abbildung 6. Teil des Stoβzahns eines Mammuts, gefunden während des Baggerns von Kies in Limburg (Niederlande).

Text und Fotos: Jan Weertz; Übersetzung: Jan und Els Weertz
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