Auch in historischen Zeiten wendete man Feuerstein noch immer zum Feuer
machen an. Bis Anfang des vorigen Jahrhunderts benutzte man eben
Zunderbüchsen. Eine Zunderbüchse enthielt ein
Stück Feuerstein, ein Feuerstahl (auch Feuereisen genannt; es
besteht aus kohlenstoffhaltigem Eisen) und Zunder. Als Zunder benutzte
man meist ein getrocknetes Stückchen eines korkartigen Pilzes
wie des Zunderschwamms. Ein nicht ganz verkohltes Stückchen
Baumwolle oder Leinen konnte auch als Zunder gebraucht werden. Beim
gegen einander schlagen von Feuerstein und Feuerstahl entstand ein
Funke, den man im Zunder auffing. Und dann fing der Zunder
an zu glühen. Wenn man anschlieβend feines brennbares
Material hinzufügte und pustete, konnte Feuer entstehen.

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Abbildung
2. Zunderbüchsen (links) und
Feuerstahl in
Jachthundform (rechts)
aus der Sammlung des Niederrheinisches Museum
für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer. |
Heutzutage kennen wir Streichhölzer und Feuerzeuge
zum Feuermachen. Feuerstein wird nicht mehr gebraucht. Am
Anfang der 'Ära des Feuerzeuges' benutzte man
Zündsteine von Feuerstein, aber später wurden diese
durch synthetische Zündsteine ersetzt. Man nennt
diese
synthetischen Zündsteine aber noch immer Feuersteine.
Bildergeschichte
Feuermachen
mit karbonisierter Baumwolle, einem Stück Feuerstein und
kohlenstoffhaltigem Eisen

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Abbildung
3. Zum
Feuer machen kann ein verkohltes
Stückchen
Baumwolle
als Zunder benutzt werden. Für das Verkohlen der Baumwolle
haben
wir nicht nur ein Stückchen dieser Baumwolle nötig,
sondern
auch eine Blechdose die man abschließen kann. Dazu benutzen
wir eine Konservendose. Zum Abschließen dieser Dose
haben
wir einen Deckel eines Konservenglases. Im Deckel haben wir zwei kleine
Löcher gesteckt wodurch Rauch ausweichen kann. Dann rollen wir
das Stückchen Baumwolle auf und stecken es in die Blechdose.
Danach legen wir den Deckel drauf und anschließend geht die
Dose
ins Kamin wo wir ein Feuer machen. Bald (wenn wir keinen Rauch mehr aus
der Dose austreten sehen) legen wir mit einer Zange einen anderen
Deckel auf
den Deckel mit den Löchern um zu verhindern, dass das
Feuer durch die Löcher in die Dose kommt. Nun kann das Feuer
noch
eine
kurze Weile brennen wonach wir die Dose mit unserer Zange aus dem Kamin
holen um sie in der Außenluft abkühlen zu lassen.
Das
Abkühlen geht ziemlich schnell. → → →
weiter
bei Abbildung 4. |
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Abbildung
4. In der geöffneten
Konservendose sehen wir die verkohlte Baumwolle. Wir nehmen sie aus der
Dose und rollen sie aus. Die ausgerollte Baumwolle sehen wir hier ganz
rechts. Nach dem Ausrollen kann das Stück nog weiter
aufgeklappt werden. Auf den Falten kann es dann einfach in weiteren
Stückchen geteilt werden. Dafür braucht man keine
Schere oder
keines Messer, das geht von selbst. |

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Abbildung
5.
Um Funken zu erzeugen, verwenden wir ein Stück Feuerstein und eine Feile aus kohlenstoffhaltigem Eisen. Beim
gegen einander schlagen von Feile und Feuerstein entstehen Funken.
Das zweite Foto (und das dritte Foto mit einer Vergrößerung davon) zeigt solche Funken am weißen Pfeil. Sie glühen genau wie
Meteoriten
nur ganz kurz, aber das genügt um die verkohlte Baumwolle
(viertes Foto) zum Schwelen zu bringen. Das
Schwelen der Baumwolle können wir gut an dem roten Glut sehen.
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Abbildung
6. Wenn wir pusten, geht es mehr Schwelen. Dann legen wir kleine
Stückchen trockene Birkenrinde und kleine Holzspäne
drauf. Weiteres pusten sorgt dafür, dass schon bald ein
Feuer brennt. |
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Text: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz